In der Serie Architekturerweiterungen (2012) nimmt die Bezugnahme auf den Raum weniger Bedeutung ein. Im Vordergrund steht eine mehr selbstreflexive Auseinandersetzung. Fotografisch festgehalten sind zumeist Gebäude, die der Geldwirtschaft dienen, wie etwa Finanzämter, Banken und Versicherungen. Es sind strenge Bauten der 60er und 70er Jahre, deren Architektur scheinbar auf deren inhaltliche Aufgabe verweisen. Oft sind es architektonische Details wie Fensterkanten oder Lichtlamellen, die den Eindruck entstehen lassen, dass sich das Gebäude potentiell unendlich fortsetzen ließe. Riedls Kunstgriff besteht darin, dass er die Architektur der Bauten in einer Art „Bild-Redaktion“ aktualisiert, indem er etwa deren Fensteranordnung zeichnerisch weiterführt. Diese Korrelation von „Innen“ und „Außen“ wird in einigen Arbeiten zusätzlich intensiviert, indem die Zeichnung gleichzeitig an die Silhouette eines Berges wie auch an eine Statistikkurve erinnert.