Bei der Werkgruppe der Papierreliefs (2005-) eignet sich Riedl den Raum an, indem er ihn erst auf dessen verschiedenen Regeln analysiert und diese schließlich mit dem Schnitt ins Papier an einem Ort fixiert. Das Konzept für diese Serie entstand in Rahmen einer artist in residency in Japan. Die Frage nach dem Gemeinsamen im kulturell so Verschiedenen, wurde erstaunlicherweise in den Regeln im Straßenverkehr deutlich. Diese Regeln bringt Riedl in Form von Verkehrsknotenpunkten versinnbildlicht zu Papier. Die Grundidee, aus der Fläche einen Ort zu markieren, zeigt sich auch bei neueren Papierschnitten. Hier dient etwa das Mikado-Spiel als Vorbild: der Wurf der Stäbe – an sich bereits raumgreifend – wird säuberlich ins Papier geschnitten. Die Regeln des Spiels, nämlich die vorsichtige Wegnahme einzelner Stäbe, werden somit konterkariert.